Verboten schön: 2 Mädels 60+ – Dalmatien – Cafés, Gespräche und schöne Ausflüge!
Ein sanfter Einstieg ins dalmatinische Sommerleben
Ein Urlaub am Rand der Hauptsaison – mit allem, was das Herz und der Blick ans Meer begehren.
Was dich in diesem Dalmatien-Beitrag erwartet:
✨ Freundinnenzeit in Bibinje
✨ Lieblingscafés zwischen Sukosan und Zadar
✨ Frühstückstraditionen auf dalmatinisch
✨ Eine Prise Zimmersuche & ein Spritzer Lebensphilosophie
✨ Nikola Teslas Luft schnuppern
✨ Und ein kleiner Abstecher zu den Kornaten
Was für ein Freundschaftsbeweis
Meine liebe Freundin hat sich über all die Jahre geduldig meine Schwärmereien über „mein Dalmatien“ angehört – inklusive sämtlicher Anekdoten über Orte, Strände, Cafés und Spazierwege. Sie kennt meine Erzählungen schon so gut, dass sie oft sogar weiß, wo ich in Gedanken gerade sitze, bevor ich es sage. Diesmal wollte sie die Kulisse endlich live erleben. Damit sie in Zukunft beim Hören meiner Geschichten nicht nur nickt, sondern innerlich auch imaginär mitlaufen kann. Das ist für mich echte Freundschaft – ein kleines Wunder, finde ich.
Ich bin übrigens auf Zimmersuche
Ich liebe Zadar, Bibinje, und Sukošan auch. Oder noch ein Stück südlicher. Wenn ich es mir leisten könnte, hätte ich längst ein kleines Zuhause im warmherzigen Dalmatien. Nichts Großes – Wohnküche, Bad, ein Balkon mit Blick aufs Meer, Meeresnähe. Mehr braucht’s doch gar nicht für ein Leben mit Seele!
Das ganze Jahr über? Auch zur Hauptsaison?
Nein danke. Ich bin Pensionistin, ich kann flexibel reisen. Ich gönne Familien mit Kindern ihre Ferienzeit – ich hab ja selbst vier Kinder und zehn Enkel. Ich will nicht um denselben Platz ringen wie sie. Ich würde also nur in der Nebensaison bleiben, und in der Hauptsaison das Zimmer räumen.
Preise wie bei den Großen
Die Preise werden leider von Jahr zu Jahr verrückter. Selbst für einen Stellplatz im Autokamp zahle ich neuerdings, sogar in der Nebensaison, noch gut 600 Euro im Monat – mit Schlafen im Zelt oder Auto! Das ist mir auf Dauer einfach zu viel. Das will ich nicht mal für ein paar Quadratmeter Zimmer bezahlen.
Die letzten Jahre war ich im damals noch günstigeren Autokamp, oder „Wildcampen“ (aber mit Rückfrage bei den Besitzern) – das klappt gut. Zum Duschen geht’s ins Hallenbad oder zur Stranddusche. So läuft das bei mir in Bibinje und Umgebung.
Ich bin keine Luxuspensionistin. Eher eine Lückenfüllerin. Ich passe in kein typisches Urlaubsformat. Aber ich passe nach Dalmatien – da bin ich sicher.
Alles anders
Diesmal war alles ein bisschen anders. Helga, meine Freundin, hatte eine Ferienwohnung gemietet – ganz nah am Meer. Nicht in der ersten Reihe, aber mit Meerblick. Es war nicht billig, aber sauber, nett. Und: Wir hatten ein Zuhause auf Zeit.
Ich habe in meinem Leben längst gelernt, dass man nicht ständig nach Mängeln suchen muss. Ich bin lieber eine dankbare Genießerin. Und das war ich auch diesmal – in Bibinje.
Da kommt schon auch mal die strenge Mutter in mir durch
Die ersten Nächte waren… sagen wir mal: beschallt. Zwei Pärchen im Nachbarhaus haben bis spät in die Nacht ziemlich lautstark am Pool gefeiert. Laute Musik, Stimmen, Gelächter – das ganze Programm. Ich aber? Habe tief und fest geschlafen. Bis zur vorletzten Nacht.
Da hat mein Ohr den Lärm dann doch noch eingefangen. Und plötzlich stand ich um 1 Uhr morgens entschlossen vor der Poolparty. Einmal Mutter-Modus aktiviert und den jungen Slowenen auf Deutsch freundlich, aber unmissverständlich klar gemacht, dass Nachtruhe kein folkloristisches Konzept ist.
Ob sie mich verstanden haben? Keine Ahnung. Aber es war augenblicklich Ruhe. Und ich hab mich selbst ein bisschen gewundert. So geht’s halt im Leben: Man muss einfach klar auftreten – Worte sind zweitrangig, Körpersprache regelt das schon.
Ungenützte Strandschönheit
Von unserer Wohnung waren’s nur ein paar Schritte bis zum Meer. Der kleine Strand war nett, aber wir haben ihn nur zweimal genutzt. Wir hatten so viele schöne Plätze auf unserer Wunschliste, dass sich der Hausstrand eher im Programm versteckt hat. Macht nix – wir haben noch zahlreiche andere Strände gesehen, und das Meer in Bibinje läuft mir ohnehin nicht davon.

Dalmatien-Frühstück zur Ersten
Helga, als gute Österreicherin, hat jeden Morgen in der Wohnung gefrühstückt. Ich – als langjährige Dalmatien-Fahrerin – konnte es gar nicht erwarten, wieder eines meiner morgendlichen Rituale aufzunehmen: Nach Sukošan pilgern, Brötchen vom Bäcker holen, ins Café Azzurro setzen, Kaffee trinken, Meeresluft atmen.
Das ist meine liebste Art, in den Tag zu starten. In der Vorsaison bringen die Cafés den Kaffee, das Gebäck bringt man selber mit – ein Konzept, das mir gefällt. Kein Lärm, kein Gedränge, nur Meerblick und Ruhe. Und diesmal: gute Gespräche. Die Arbeit blieb zu Hause. Stattdessen: Austausch, Lachen, genießen. Und ein köstlicher Cappuccino am kleinen Tisch mit Blick auf die Bucht.
Chillen geht immer
Ich liebe es, am Meer zu sitzen, die Beine baumeln zu lassen (bildlich gesprochen – Bänke sind meist zu niedrig), aufs Wasser zu schauen und dabei einfach … ja, nichts zu tun.
Wenn ich ehrlich bin, habe ich an diesem Ort auch schon meine Buchhaltung gemacht – weil sie sich mit Meerblick einfach weniger nach „Pflicht“ und mehr nach „Piña Colada“ anfühlt. Diesmal? Kein Steuerkram. Nur Gespräche, Sonne und das gute Gefühl, den Moment nicht optimieren zu müssen.


Kaffee mit der Freundin ist ein besonderer Moment.
Wir haben viel geredet, wenig geplant – und dabei viel gesehen.
Ich liebe diese Momente!
Dalmatien-Frühstück zur Zweiten
Nach Sukošan kam Zadar. Dort sitzt mein Herz gerne im Café Branimir. Hier ist das Leben lebendig. Die Fußgängerbrücke führt direkt in die Altstadt, die berühmte Meeresorgel liegt nicht weit, und der Markt auf der anderen Seite lockt mit Gemüse, Menschen und Geschichten.
Ich liebe es, dort zu sitzen, den Damen mit ihren Einkaufskörben zuzuschauen und zu lauschen (ohne zu verstehen), wie sie sich beim Espresso mit ihren Freundinnen über die neuesten Nachbarschaftsnews austauschen. Diese gelebte Lebensfreude, dieses „Ich-hol-mir-nur-schnell-was-und-bleib-dann-zwei-Stunden“ – das finde ich herrlich.
Allerdings: Das ist Vorsaison-Flair. In der Hauptsaison dominieren Sonnenhüte, weiße Socken in Sandalen, Plastiksackerl und Handykameras.
Mehr über Zadar erfährst du hier: kroati.de
Dalmatien-Frühstück zur Dritten
Und dann ist da noch unser Café Marex. Es wurde zum gemeinsamen Lieblingsort. Ein starker Espresso, ein Croissant, ein Blick aufs Wasser – mehr braucht es nicht. Und mein Herz macht Purzelbäume, wenn dieses Croissant dann auch noch warm und mit Marmeladefüllung daherkommt.
Helga, die lange in Frankreich gelebt hat, hatte da natürlich ihre Erwartungen. Aber siehe da – sie hat das Marex-Croissant akzeptiert. Ja, sogar genossen. Und nicht einmal gejammert. Sie hat nie gejammert. Was für ein Geschenk!
Zwar am Strand, aber kein Strandcafé
Das Marex liegt direkt am Badestrand – trotzdem würde ich es nie als typisches Strandcafé bezeichnen. Dafür ist es … das ganze Jahr offen. Und zu ehrlich. Zu wenig Sonnencreme-Sandwich-Charme. Genau das liebe ich.
Ich sitze in allen „meinen“ Cafés gerne – auch wenn es stürmt. Auch wenn kein Mensch badet. Auch wenn ich mit Schal komme statt mit Sonnenhut. Für mich gehören Dalmatiens Kaffeehäuser zu jeder Jahreszeit zum Leben dazu – nicht nur zum Sommer.
Bei dieser Reise hatten wir uns auf den Norden Dalmatiens rund um Zadar konzentriert.

Die Kornaten – die Perlen Dalmatiens
Vom Marex aus sieht man sie: die Ausflugsschiffe, die täglich zu den Kornaten hinausfahren. Eines davon ist die „Sveti Šime 2“ die neben dem Branimir startet – unser Ausflugsboot. 55 Euro für Pensionistinnen wie mich, 60 Euro für alle anderen. Ein fairer Preis für einen ganzen Tag auf dem Meer.




Nein, ich werde euch jetzt nicht mit Superlativen überhäufen. Die Kornaten muss man sehen. Worte sind da wie Selfies im Gegenlicht – sie zeigen’s einfach nicht.
Unser Ziel: Levrnaka. Runter vom Boot, über einen Hügel, dann zur Badebucht, in die auf Kommando ein ganzes Schiff entladen wurde. Wunderschön, ja. Aber auch grenzwertig voll. Und in der Hauptsaison sicher noch voller.
Ich will nicht jammern. Jeder hat das Recht auf Paradies. Nur: Ich wünschte, es gäbe ein anderes Ferienzeit-Modell. Eines, das nicht so viel zerstört beim Versuch, Erholung zu finden. Aber das ist ein anderes Thema.
Auf dem Rückweg zum Schiff entdeckte ich dann das, was mein Camperinnenherz höher schlagen ließ: einen herrlich einfachen Campingplatz mitten auf Levrnaka. Urig, direkt am Meer, mit Seele. Ich begann sofort zu träumen – vielleicht bleibe ich hier mal ein paar Wochen. Dazu später mehr – in einem nächsten Beitrag.
Auf Levrnaka befindet sich auch das bei Yachtbesitzern heißgeliebte Restaurant Kornati.
Ich habe es gesehen. Die Bilder sagen alles. Vorsicht, das schmeckt nach mehr – viel mehr. Konoba Levrnaka.
Insel Pag
Ich mag sie – die raue, karge Schönheit von Pag. Diese Insel hat Charme, wenn man sie lesen kann. Und dann ist da noch der Paški Sir, dieser würzige Käse, der aus scheinbar unfruchtbarer Erde geboren wird. Ich staune jedes Mal, wie Schafe hier überhaupt satt werden – und dann diese Qualität liefern. Magie? Oder einfach jahrhundertelanges Überlebenstraining.
Pag erreicht man vom Süden her über eine Brücke. Oder von Nordosten per Fähre von der Magistrale kommend. Wir wählten auch den Rückweg wieder über die Brücke – denn diesen Abschnitte der Magistrale kannten wir schon.



Nikola Tesla, der Velebit und die Magistrale
Schon bei unserer Anreise nach Bibinje hatten wir, in Gospic von der Autobahn abfahrend, einen Abstecher zum Tesla-Geburtshaus in Smiljan geplant – leider war Montag. Geschlossen. Schade. Aber auch von außen strahlt dieser Ort. Und wir haben immerhin ein bisschen „Original-Tesla-Luft“ geschnuppert.
Dann ging’s weiter über den Velebit, diesen eindrucksvollen Gebirgszug. Die Rückseite ist wild bewachsen, die Meerseite karg und dramatisch. Ich kenne den Croatian Long Distance Trail, der auch hier entlangführt. Der Trail ist, durch ganz Kroatien führend, gut 2000 km pures Abenteuer. Ich bin mal im Osten Kroatiens 200 km davon gegangen. Den Velebit gehe ich nicht. Schlangen, Skorpione, Bären – nicht meine bevorzugten Wanderpartner, wenn ich alleine unterwegs bin. Aber eindrucksvoll ist das Gebirge schon.
Bei Karlobag trafen wir dann auf die Magistrale. Diese Küstenstraße ist immer wieder beeindruckend – und in der Nebensaison gehört sie dir alleine. Aber dann gibt es auch kaum offene Restaurants. Man kann eben nicht alles haben.


Auf nach Opatija
Nach 7 Tagen Bibinje hieß es Abschied nehmen – und Kurs setzen auf die elegante Dame namens Opatija. Was wir dort erlebt haben? Davon erzähle ich im nächsten Beitrag.
Lust auf mehr?
So ging es mit unserer Reise weiter:
Schmöckern in anderen Themen:
ein bisserl Lebensraum: Die stille Magie meiner Kristallluster
ein bisserl Rubensfrau: Erstaunlich stark: Das Mindset einer 60plus Rubensfrau
Body and Mind: Wenn es ernst wird muß man lügen?

Mein Daheim, mein Glück 01 – Die stille Magie meiner Kristallluster
Kristallluster in goldenem Licht – ein Spiel aus Glanz, Erinnerung und Wohnästhetik

Wenn es ernst wird, muß man lügen?
Ein Zitat, ein Moment – und die Frage: Wie viel Wahrheit vertragen wir?

Erstaunlich stark: Das Mindset einer 60plus Rubensfrau
Warum ist kaum eine Frau wirklich zufrieden mit ihrem Körper?
Und was, wenn sich das ganz ohne Diät verändern ließe?